Der Sankt Michael Ritter-Orden ist eine Gesinnungsgemeinschaft, die den christlich-sozialen Werten verbunden ist, deren Mitglieder auch diese Werte leben und sich jeglicher politischer Äußerungen enthalten, die Religionsfreiheit anerkennen und respektieren, sowie der Wahrung und Pflege überlieferter und edler ritterlicher Traditionen verpflichtet sind.
Allen Menschen begegnen wir mit Respekt. Alle, denen Gerechtigkeit, Gleichheit der Menschen in Religion, Hautfarbe und Nationalität ein Anliegen ist und die sich mit unseren Werten identifizieren können, sind uns herzlich willkommen. Entsprechend unserer Richtlinien kann er/sie in unsere Gemeinschaft aufgenommen werden.
Um die Ziele und Aufgaben, die sich der Sankt Michael Ritter-Orden gesetzt hat - Menschen in Krankheit, Einsamkeit, Not und Hunger zu helfen und karitativ und zu unterstützen sowie allen, besonders Kindern und Jugendlichen eine Perspektive für die Zukunft zu geben - bedarf es einiger finanzieller Mittel. Um diese zu beschaffen organisieren wir verschiedene Veranstaltungen, zu denen jeder seinen Beitrag, ob finanziell oder ideell, leisten kann.
Allen Sponsoren und Gönnern versichern wir, dass mit den uns zur Verfügung gestellten Mitteln, nach bestem Wissen und Gewissen, sowie widmungsgemäß und sparsam umgegangen wird. Im Mittelpunkt des Sankt Michael Ritter-Ordens steht der Mensch in seiner Einzigartigkeit. Jeder kann dazu beitragen, dass wir in Würde und Frieden miteinander leben können.
Viele Menschen sind auf der Suche nach etwas Passendem, das auf sie zutrifft. Sie suchen drei Dinge:
1. Sie suchen eine Gemeinschaft. Das kann ein Verein sein, eine Bruderschaft, ein Institut, ein Ritterorden, eine Vereinigung, ein Verband. Man staunt, wenn man die offizielle Liste dieser Gemeinschaften im Schematismus der Erzdiözese Wien durchblättert, wie viele solche Gemeinschaften es gibt. Sie können aber auch dem „Sankt Michael Ritter-Orden“ beitreten.
2. Sie suchen eine sinnvolle Beschäftigung. Sie hoffen, in ihrem Verein, ihrer Gesinnungsgemeinschaft noch etwas mit ihren Talenten und Fähigkeiten – die sie in ihrem aktiven Beruf und in ihrer Familie entwickelt haben – für das Wohl der Gemeinschaft und der einzelnen Person beitragen zu können. Gemeinwohl und individuelle Sorge für den Nächsten nennt man das. Sie wissen, dass über andere Menschen reden und nichts tun kontraproduktiv ist, der seelischen Gesundheit schadet und auch keine neuen Kräfte freisetzt.
3. Eine Gemeinschaft, die Sinnvolles für andere Menschen leistet, sucht einen Ort, wo ihre Mitglieder zusammenkommen, wo sie gedenken können, feiern, organisieren und wo sie sich gottesdienstlich ausdrücken können. Denn jeder spürt: „Der Gottesdienst gibt meinem Leben Kraft, meiner Gemeinschaft neue Kräfte, neue Bestätigung, neue Freude.“
Heute Morgen sind Sie, liebe Ordensmitglieder und liebe Freunde und Gäste, in die Michaelerkirche gekommen, um Ihren Frühjahrskonvent abzuhalten. Sie beginnen selbstverständlich mit einer Eucharistiefeier. Die fast 800-jährige Michaelerkirche, die hier an dieser historisch bedeutenden Stelle um 1225 als romanische Kirche gebaut würde, hat Sie schon begrüßt. Unsichtbar, aber stark spürbar. Verschiedene Baustile haben Sie willkommen geheißen: nicht nur die Romanik und Gotik, sondern auch das Bartók und der Klassizismus. Baustile sind immer auch Glaubensstile. Alles in allem ein ziemlich stimmungsvolles Bild. Ihr Blick wird bei der feierlichen Prozession zum Volksaltar, wo die Heilige Messe stattfindet, zum Hochaltar gezogen, zum Kernpunkt der Michaelerkirche. Das ewige Licht weist darauf hin: „ Hier wartet jemand auf den Besucher, auf die Touristen, auf die spirituellen Nomaden.“ Eine Kirche, die keinen Mittelpunkt mehr hat, „eiert“. Da hängt etwas schief. Den Menschen fehlt dann etwas Wesentliches. Über dem Tabernakel begrüßt Sie die bekannte Ikone Maria Candia, oder die Wegweiserin. Es ist gut, dass jemand uns den Weg weist. Heute gehen unsere Blicke aber zur „Engelsburg“.
Ja, der Erzengel Michael verteidigt das Gute gegenüber bösartigen Übergriffen. Er bezwingt mit seinem flammenden Schwert den Satan und stürzt ihn vom Himmel hinab. Michael ist aber kein Krieger, sondern er verteidigt das Gute und schafft Frieden.
Die erste Lesung aus dem Buch der Offenbarung hat es uns bildhaft geschildert. Es gibt einen Kampf zwischen einer Frau (Maria) und dem Drachen, der alles verschlingen will. Die Frau gerät in Not, Michael kommt zu Hilfe. Hier sind die wichtigsten Verse:
„Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften, aber sie konnten sich nicht halten und sie verloren ihren Platz im Himmel.
Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, der Teufel, der Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt, und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen“.(Off.12, 7-9)
Das Evangelium hat noch eine weitere besondere Botschaft an die Mitglieder des Sankt Michael Ritter-Ordens. Nach einer feierlichen Einleitung mit dem „Amen, Amen, ich sage Euch“ behauptet Jesus: „Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen“ (Joh. 1,51). Auch kein schlechter Gedanke für uns Menschen. Lassen wir in unserer Gemeinschaft, in unserer sinnvollen Betätigung und an unserem Ort „den Himmel offen“. Wenn wir ihn geöffnet lassen, haben wir das Gefühl und die Sicherheit, dass unsere Gebete aufsteigen und dort im Himmel erhört werden. „Lassen wir den Himmel offen“. Das gehört alles zur „Förderung der christlichen Lebensführung“.
Ich wünsche dem Sankt Michael Ritter-Orden einen schönen Feiertag und ein kräftiges Durchstarten. Amen
P. Dr. Peter Van Meijl SDS, Pfarrer Michaelerkirche