Schon die Anreise für viele Teilnehmer ob aus dem Norden Deutschlands oder von Osten aus Wien, sowie aus der näheren und weiteren Umgebung war bei herrlichem Wetter eine Freude. Leider spielte der Wettergott am Samstag schon seit in der Früh nicht mehr mit. Wind, Regen im Inntal und Schnee auf den Bergen. Doch für die Ritter und Ehrendamen des Sankt Michael Ritterordens Österreichs, allen voran der Großprior und die Großkanzlerin, und all den anderen Rittern kein Grund zu resignieren.
So trafen wir uns um 9 Uhr 45 in Innsbrucks Innenstadt vor den „Goldenen Dachl“ . Gemeinsam ging es zu Fuß zur Hofkirche. Nach Ablegen der Regenbekleidung nahm uns Frau Dr. Angelika Schafferer in Empfang. Nach einer kurzen Begrüßung lauschten wir im ehemaligen Kreuzgang des Klosters der Einführung in die Geschichte der Hofkirche, die auch Schwarz-Mander-Kirche genannt wird. Sie ist mit dem Grabmal Kaiser Maximilians 1. Tirols bedeutendstes Kunstwerk und eines der schönsten und bedeutendsten Kaisergräber Europas. In der Einheit mit der Kirche und den 28 überlebensgroßen Bronzestatuen und deren Geschichte sicher einmalig. Es ist Zeugnis der europäischen Hofkunst für die Maximilian die besten Künstler seiner Zeit beschäftigte Zum Beispiel Albrecht Dürrer, Peter Vischer d.Ä. Alexander Colin und viele weitere bedeutende Künstler aus dem damaligen Europa. Das riesige Grabmal Maximilians, nach einem Entwurf des Prager Malers Florian Abel selbst ist aber leer. Der Leichnam des Kaisers befindet sich im Dom zu Wiener Neustadt in Niederösterreich. Das Hochgrab ist mit feinsten und wunderschönen Marmorreliefs , der Brüder Bernhard Arnold Abel und des Alexander Colin (1561-1566), mit Szenen aus dem Leben des Habsburgers geschmückt. Kaum eine andere Herrschergestalt ist im Gedächtnis der Bevölkerung und in der Geschichte so lebendig geblieben wie der letzte Ritter Kaiser Maximilian 1459-1519.
Die 28 Bronzestandbilder zeigen die Verwandtschaft und Vorbilder Maximilians. Obwohl die Statuen sind 2,40 Meter groß sind und nur wenige Millimeter Wandstärke aufweisen wiegen sie ca. 2500 Kilogramm. Einmalig sind die Verzierungen auf den Figuren. Vom Faltenwurf der Kleider bis zu den Rüstungen. Aber auch die berühmte Renaissanceorgel von Jörg Ebert (1555-1561) zählt zu den fünf berühmtesten Orgeln der Welt und ist die größte, fast unversehrt erhaltene Renaissance Orgel Österreichs. Auch die silberne Kapelle mit den Grabmälern von Erzherzog Ferdinand und seiner bürgerlichen Gemahlin Philippine Welser konnten wir besichtigen. Bevor man die Hofkirche verlässt, kommt man noch beim Grabmal des Tirolers Freiheitshelden Andreas Hofer vorbei. Im Gegensatz zum Hochgrab Maximilians sind hier die Gebeine beigesetzt. Nach so viel Besichtigung konnten wir im Stiftskeller unser wohlverdientes Mittagessen einnehmen.
Nach einer kurzen Pause ging es schon wieder weiter auf die Burg zu Freundsberg bei Schwaz in Tirol. Leider hat der der Regen und Wind noch nicht aufgehört, doch der Konvent begann pünktlich in der noch vom Winter tief gekühlten Kirche. Mit mittelalterlicher Musik beim Einzug der Fahnen und den Abordnungen, begann die Messe mit anschließendem Ritterschlag und Neuaufnahmen. Gott sei Dank war dann der kleine Rittersaal der Burg gut geheizt und dem festlichen Male stand nichts mehr im Wege. Unser Gastgeschenk zum 10 jährigen Jubiläum war eine große Torte mit dem Wappen der Herzensritter von Tirol. Siehe Bild. Obwohl die Zeit viel zu rasch verging, konnten neue Freundschaften in der Hoffnung auf gegenseitigen Besuch geknüpft werden.
c. Gerhard Ficker
Großprior des Sankt Michael Ritterordens
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